Heroin

Active substance
Diacetylmorphin (Opioid)
auch: Diacetylmorphin, H
Start of effect
nach wenigen Sekunden (intravenös) oder wenigen Minuten (geraucht, gesnieft)
Duration
ca. 2 - 5 Stunden, je nach Dosis

Wirkungen und Nebenwirkungen

  • Beruhigung, Wärmeempfindung, Entspannung, Müdigkeit, Langsamkeit, Gleichgültigkeit;
  • Dämpfung der Sinneswahrnehmung und Verminderung der Schmerzwahrnehmung;
  • Verringerung der sexuellen Lust;
  • Verlangsamung der Atmung, bei Überdosis Atemlähmung und Tod;
  • Verstopfung;
  • Toleranzentwicklung (Gewöhnung) macht bald eine Dosissteigerung erforderlich und führt rasch zu körperlicher und psychischer Abhängigkeit;
  • ca. 8 - 12 Stunden nach der letzten Einnahme Entzugserscheinungen (Schweißausbrüche, Zittern, Gereiztheit, Rastlosigkeit, Krämpfe, Schlaflosigkeit, „Drogenhunger“);
  • Verwirrung, Desorientierung, Auftreten von Psychosen möglich

Wechselwirkungen mit HIV-Medikamenten

Ritonavir (Norvir®)

  • können den Heroinspiegel im Blut senken, d. h. beim Einsatz von Proteasehemmern, die mit Ritonavir (Norvir®) geboostert werden, können Entzugserscheinungen auftreten.
  • Da die Interaktion über die Glucunoryltransferase läuft, sind mögliche Interaktionen mit dem Booster Cobicistat (Tybost®) sehr unwahrscheinlich.

Wechselwirkungen mit anderen Drogen

Benzodiazepine, andere Opioide, GHB oder Ketamin

  • Sedierung (Versetzung in einen narkoseähnlichen Zustand);
  • Koma und Atemlähmung sind möglich!

Substitutionsmittel (Methadon, Polamidon, Buprenorphin)

  • hohes Risiko der Herabsetzung der Atmung bzw. der Atemlähmung;
  • außerdem kann das (bei Buprenorphin) zu starken Entzugserscheinungen führen.

Gesundheits-Tipps, Safer Use

  • Zum Spritzen für jeden Druck eine sterile Spritze/Nadel verwenden, Spritzbesteck und Zubehör nicht mit anderen teilen. Vorsichtig dosieren, da Qualität und Konzentration des Stoffs stark schwanken.
  • Beim Sniefen/Inhalieren (von Heroinrauch) ist eine Überdosierung kaum möglich; allerdings werden die Nasenschleimhäute/Atemwege geschädigt. Immer nur das eigene Röhrchen verwenden, um das Risiko einer Hepatitis-Übertragung zu vermeiden.
  • Zum Aufkochen (nur mit dem eigenen Löffel!) steriles Wasser, kaltes, frisches Leitungswasser oder Mineralwasser ohne Kohlensäure sowie Ascorbinsäure verwenden; keinesfalls Zitronensaft/Zitronensaftkonzentrat oder Essig.
  • Ansonsten gelten bei Beginn oder Umstellung einer HIV-Therapie die gleichen Regeln wie bei Methadon.