Ecstasy

Wirkstoff
MDMA (Methylendioxymethamphetamin); die Tabletten enthalten manchmal in unterschiedlicher Zusammensetzung auch andere Substanzen, z. B. MDA (Methylendioxyamphetamin), MDEA (Methylendioxyethylenamphetamin) u. a.
auch: E, X, XTC
Wirkungsbeginn
nach 30 - 90 Minuten
Wirkdauer
4 - 6 Stunden (MDMA; andere Substanzen wirken länger, z. B. MDA 8 - 12 Stunden)
Dosierung
Ectasy-Pillen scheinen zumindest in Berlin zurzeit sehr hoch dosiert (über 250mg MDMA) zu sein. Es reicht ein 1/6 - 1/4 der Pillen völlig aus, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Das gilt besonders für Menschen, die zum ersten Mal eine „E“ einnehmen.

Wirkungen und Nebenwirkungen

In geringen Mengen

  • wohliges Körpergefühl, Leichtigkeit und Unbeschwertheit;
  • intensivierte Wahrnehmung;
  • gesteigerte Ausdauer bei Bewegung;
  • gesteigerte Kommunikationsbereitschaft, Kontaktbedürfnis;
  • intensivere Berührungsempfindung, Harmonie- und Zärtlichkeitsgefühle;
  • Mundtrockenheit;
  • depressive Verstimmung, Angst, Konzentrationsstörungen;
  • Appetitverlust, Übelkeit;
  • gelegentlich Antriebslosigkeit und Unruhe;
  • Anstieg von Blutdruck, Herzfrequenz und Körpertemperatur
In größeren Mengen / bei häufiger Nutzung
  • Schlafstörungen, Gedächtnisprobleme;
  • Depressionen, Angst, Psychosen;
  • extreme Erhöhung der Körpertemperatur, Bildung von Blutgerinnseln möglich;
  • Auflösung von Muskelfasern, Nierenversagen;
  • Herzrhythmusstörungen, Herzrasen, Kreislaufkollaps;
  • Krämpfe, Kieferklemme, Zähneknirschen.
  • Es besteht die Gefahr einer psychischen Abhängigkeit.

Wechselwirkungen mit HIV-Medikamenten

Booster (Wirkverstärker für antiretrovirale Medikamente)

Handelsnamen
Norvir®, Tybost®
  • Ecstasy kann von den Booster-Medikamenten in ihrem Abbau gehemmt werden und erhöhte Ecstasy-Spiegel bzw. vermehrte Nebenwirkungen wie z.B. Blutdruckanstieg und Herzrasen hervorrufen.
  • Um vermehrte Ecstasy-Nebenwirkungen zu vermeiden, sollte die übliche Ecstasy Dosis unter Booster Medikamenten gesenkt werden.

Wechselwirkungen mit anderen Drogen

Alkohol

  • Ecstasy hebt die durch Alkohol erzeugte Müdigkeit auf, nicht aber die Trunkenheit. Man fühlt sich nüchtern „ohne Rausch“, die eigene Leistungsfähigkeit und das Reaktionsvermögen werden überschätzt und Warnsignale des Körpers ausgeschaltet. Die Gefahr der Alkoholvergiftung steigt an.
  • Alkohol entzieht dem Körper Flüssigkeit. Das trägt dazu bei, dass sich die durch Ecstasy erhöhte Körpertemperatur zu einem Wärmestau oder zu einer Überhitzung führen kann. Weiter wird in der Kombination die Leber beschädigt.

Cannabis

  • Die Kombination mit Ecstasy verlängert den Hang-over, kann Angst-Panikgefühle und Halluzinationen hervorrufen, sowie Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Kreislaufkollaps

GHB oder Opiate

  • Bewusstseinsverlust und Koma möglich

Cholesterinsenkende Arzneimittel wie Statine

  • unbedingt vermeiden. In der Kombination erhöht sich das Risiko des Auftretens einer sehr seltenen aber gefährliche Nebenwirkungen, der Rhabdomyolyse.

Blutdruckmittel wie Beta-Blocker

  • können einen extrem niedrigen Blutdruck und Blutdruck-Krisen auslösen.

Gesundheits-Tipps, Safer Use

  • Viel Wasser, Fruchtsäfte oder Früchte-/Kräutertee trinken (Empfehlung: 0,5 Liter pro Stunde), Alkohol und Kaffee meiden; Tanzpausen einlegen, am besten an der frischen Luft. Denn der Ecstacy-Konsum erhöht die Körpertemperatur, die zu einem lebensbedrohlichen Kreislaufkollaps führen kann.
  • Mehr als zwei Ecstasy-Pillen an einem Wochenende zu nehmen ist nutzlos, da der Körper Zeit braucht, um wieder auf die Droge reagieren zu können. Die volle Wirkung wird erst nach ca. vier bis sechs Wochen „Pillenpause“ wieder erreicht. Dann sind die Dopamin-Speicher wieder aufgefüllt.
  • Einige Pillen enthalten auch die Amphetamin-Abkömmlinge PMA, PMMA und 4-MTA, deren Wirkung später eintritt. Deshalb ist größte Vorsicht beim „Nachwerfen“ nach einer vermeintlich unwirksamen Pille geboten: Bei Überdosierung sind diese Substanzen aufgrund des starken Anstiegs der Körpertemperatur und des Blutdrucks lebensgefährlich!
  • Wer HIV-Medikamente nimmt, sollte die Ecstasy-Dosis reduzieren.
  • Bei Bluthochdruck, Herzproblemen, Schilddrüsenüberfunktion, Leberkrankheiten oder Kreislaufproblemen kein MDMA nehmen!